Die Wiederaufnahme und Weiterführung des Dorferneuerungskonzepts stand im Juni im Mittelpunkt der Bürgerwerkstatt. Rund 40 interessierte Serriger*innen hatten trotz des schönen Sommerwetters den Weg in den Bürgersaal gefunden. Dorfmoderatorin Melanie Baumeister stellte im Rückblick die Ergebnisse der Dorfmoderation aus dem Jahr 2018 vor und erinnerte an die erarbeiteten und gemeinsam in der Moderation besprochenen Werte und Grundsätze für den Ort. Sie zeigte außerdem die Leitlinie “Generationen verbinden” mit den Schwerpunkten Kommunikation, Wohn- und Baukultur, Dorfgemeinschaft, Wirtschaft sowie Freiraum und Gartenkultur. 

Darüber hinaus präsentierte Baumeister die Bausteine des Dorferneuerungskonzepts. In 15 Abschnitten berichtete sie über verschiedene vorrangig bauliche Projektideen, die gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat und aus den Ergebnissen der Dorfmoderation erarbeitet wurden. Es sind sowohl kleinere und relativ leicht zu realisierende Projekte dabei, als auch innovative, eher komplexe und schwierig zu realisierende Bauprojekte. Beispiele sind die Weiterentwicklung des Dorfangers (Platz am Serriger Bach hinter der Kirche) als Generationenplatz inklusive der Aufwertung der Spielgeräte, Einbezug des Bachlaufs, die Entsiegelung des Petersplatzes, die Aufwertung des Festplatzes, Tennisplatzes, Schulhofs und viele weitere Maßnahmen im gesamten Ort. Diese Maßnahmen haben Vorschlagscharakter und sind bei weitem noch nicht festgelegt.  „Dass all diese Projekte in den kommenden 10 bis 15 Jahren wirklich realisiert werden können, wäre überraschend. Aber hier geht es um eine Zukunftsvision“, stellte Baumeister auch in ihrer Präsentation klar. Darüber hinaus sei das Festhalten dieser Maßnahmen im Konzept, ein wichtiger Baustein, um in Zukunft auch Förderungen erhalten zu können. 

Nach dem Vortrag folgte eine kurze Diskussion zwischen den Besucher*innen und der Moderatorin. Grundsätzlich gab es Zustimmung zu den vorgestellten Projektideen, an verschiedenen Stellen aber auch kritische Nachfragen. 

Nach einer kurzen Pause nutzen die beiden Vorstandsmitglieder der SeLe Serrig Lebenswert eG Egbert Adam und Silke Schlichtmann die Möglichkeit, den Anwesenden die aus der Dorfmoderation entstandene Genossenschaft, ihre Werte sowie die Projekte vorzustellen, die in den vergangenen Jahren gemeinsam mit verschiedenen Gruppen im Ort realisiert worden sind. „Wir sehen uns als Nährboden für gute Initiativen und Ideen, die im Ort entstehen und für die Unterstützung in welcher Form auch immer gesucht wird.“, stellte Adam nochmals vor. Als Konkurrenz sähe man sich nicht zu Vereinen oder anderen Initiativen, sondern als Ergänzung. „Unterstützung können wir zum Beispiel bieten mit Versicherungsschutz für private Gruppen, eine Plattform zur Kommunikation, auch in Maßen eine finanzielle Unterstützung. Und wenn man auf uns zukommt, sprechen wir sehr gern über Möglichkeiten der Zusammenarbeit“, sagte Adam. Wichtig sei jedoch, dass es Personen sind, die bereit sind ihre Ideen zu verwirklichen. „Als Vorstand können wir unterstützen, aber nicht für jede Idee den Hut aufhaben“, stellte Adam klar.   

Als kleines Präsent verteilte die SeLe eG am Ende der Veranstaltung ihre neu gestaltete Serrig-Postkarte, die unseren Ort als WortLandkarte in zum Dorf passenden Begriffen beschreibt. In lockeren Gesprächen, in denen noch über die ein oder andere Projektidee gesprochen wurde, ging die Veranstaltung zu Ende. 

Die nächsten Schritte wurden ebenfalls geplant. In Kürze wird eine gemeinsame Befragung der Ortsgemeinde sowie der SeLe Serrig Lebenswert eG zur Wohnsituation gestartet, im Gemeinderat werden die Ergebnisse weiter diskutiert. Außerdem ist eine erneute Bürgerveranstaltung im Herbst geplant, in dem die Dorferneuerungsideen nochmals vorgestellt werden sollen, aber auch die aus der Dorfmoderation entstandenen Projekte vorgestellt und weitere Mitmacher*innen geworben werden sollen. 

Zur Präsentation der SeLe eG gelangt Ihr über den hier folgenden Link: Vorstellung SeLe eG – Bürgerwerkstatt – 2023-06-14